2022 Rund um den Peloponnes in den Saronischen Golf

Prolog:


Die Hochsaison auf und um die Ionischen Inseln naht und dem wollen wir in ruhigere Gefilde ausweichen.

Wir wählen die Route um den Peloponnes in den Saronischen Golf und weiter zu den nördlichen Kykladen, um dann über den Kanal von Korinth wieder ins Ionische Meer zurückzukehren.

Anfang Juli

Von Zakynthos aus starten wir daher zum Festland. Der Wettergott meint es gut und wir segeln mit dem Gennaker bis Katakolo. Dort angekommen sind wir erst einmal enttäuscht, schmutziges Wasser und Massen an - GsD - harmlosen Quallen sind nicht gerade das was Freude macht.


Nach einer Nacht vor Anker hält uns daher nichts und wir fahren weiter. Leider alles unter Motor. Nach 6 Stunden erreichen wir die kleine Insel Proti gegenüber der Stadt Marathopoli.

Damit sind wir im Süden des Peloponnes angekommen und ankern in einer wildromantischen Bucht.



Am nächste Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Pylos. 


 In der O. Navarinou finden wir einen ruhigen Ankerplatz



Es geht weiter Richtung Süden.


Segeln an Methoni vorbei




und erreichen schließlich die Bucht von Finikunda



Der nächste Halt ist Koroni.
Ort und Umgebung gefallen uns sehr gut und wir beschließen einen Rundgang zu machen und erledigen Einkäufe am Wochenmarkt.








Nach 2 Tagen verlassen wir Koroni Richtung Norden und lassen den Anker an der Nordküste fallen.

Da ziemlich starker S-Wind vorherrscht schaukeln wir bis Mitternacht vor Anker in einer halben Meter hohen Welle. Hier im Golf von Kalamata gibt es kaum Schutz vor Südwind. 

Nach einer kurzen Beruhigung bläst auch am folgenden Nachmittag der Wind mit 25 kn.




Endlich dreht der Wind nächsten Tag nach N und wir segeln nach Kalamata, um unsere nächste Crew in der Marina aufzunehmen.
Der Watermaker macht auch wieder einmal Probleme und wir nutzen den Mechaniker vor Ort gleich für eine Reparatur. Mittlerweile beginnt mich dieser zu ärgern. Kein Jahr wo nicht irgendwas daran repariert werden muss.

16. Juli

Mit unseren "4 Mädels" Sandra, Sabrina, Silke und Verena segeln wir am gleichen Tag noch weiter und ankern westlich von Kardamili in einer Bucht, die in der Navily-App als "Glyfas" bezeichnet wird.



Die Stimmung ist hervorragend aber nach 2 Nächten wollen wir  weiter nach Limeni.






Nach einem netten Abendessen werden wir informiert, dass wir nächsten Morgen wegen einer Bombensprengung den Ankerplatz verlassen müssen. Wir wären gerne noch länger geblieben.

So lichten wir am Morgen den Anker!

Der Wind ist unbeständig. Mehrmals nehmen wir den Gennaker runter und ziehen diesen wieder auf. Schließlich bleibt der Wind und wird immer stärker. Also Gennaker wieder runter und die Fock raus. Das Großsegel haben wir soundso schon im 1. Reff gesetzt.



Der Wind nimmt so rasant zu, dass wir abfallen müssen und den Kurs nicht mehr halten können. Also Segel runter und unter Motor gegen den Wind. Selbst unter Motor muss ich immer wieder Q-Wenden machen, weil der Bug der Morgana nicht durch den Wind zu bringen ist. Nach 3  Stunden erreichen wir endlich Gerolimenas. Dort finden wir dann Schutz gegen den NO-Wind, der eine Meile davor noch mit 30 kn geblasen hat.

Ein netter und sehr entspannter Ort, der zudem in der Nacht toll beleuchtet ist.

Sehr typisch für die ganze Gegend sind meist unverputzte Steinhäuser, die einen besonderen Charme haben.






Den Abend genießen wir zuhause mit Fisch aus dem Ofen.


Nächsten Nachmittag verlassen wir die Bucht, gehen um das Kap herum und ankern in der traumhaften Taxiarches.



Ein letzter Blick zurück in diese beeindruckende Bucht.


Noch eine letzte Ankernacht


und ein sonniger Morgen


. Wir setzen den Gennaker 



und dann bringt uns der Wind zu unserem letztes Ziel nach Gythio.


Nach einem gemeinsamen Mittagessen geht´s für die vier mit dem Bus zurück nach Athen.

Ein lustige Woche geht damit zu Ende und wir freuen uns schon wieder auf euch; nächstes Jahr in den Sporaden.

23. Juli

Da am offenen Meer noch ziemlich viel Welle ist bleiben wir vorerst noch eine Nacht hier.

Als wir am nächsten Morgen weiter wollen lässt sich der Anker nicht heben. Die Winch ist kaputt. Am Nachmittag stelle ich fest, dass auch unser zweiter Salonkühlschrank streikt. Gleichzeit haben wir eine enorme Hitze und sitzen nun in Gythia fest.

Morgen ist Montag und wir müssen unsere Probleme lösen. Gott sei Dank ist unser Gasttörn schon zu Ende und wir haben 14 Tage Zeit bis die nächste Gäste in Porto Heli zusteigen werden.

Die Hitze ist enorm und ich schleppe mich durch die Stadt um alles zu organisieren.

Ich versuche eine geeignete Ankerwinch und auch gleich eine neue Ankerkette zu bekommen. Die alte Kette nervt mich schon einige Zeit, da sie schon ziemlich rostig ist und dauernd das Boot am Bug versaut. Beides finde ich hier und lasse alles tauschen.


Insgesamt bleiben wir bis Donnerstag hängen.

Wie so oft in griechischen Häfen kümmert es niemanden, ob der Platz bezahlt wird oder nicht. Der Hafenmeister hat uns bei der Ankunft gesagt, dass vor Abreise am Hafenamt zu zahlen sei, aber niemand kontrolliert das. Ich gehe trotzdem vor der Abreise hin und erlebe die örtliche Bürokratie hautnah.
Als ich im Gebäude bin und nach dem Hafenamt frage, um zu bezahlen werde ich zur nächsten Tür geschickt. Die gleiche Frage wieder und man verweist auf den ersten Stock. Ich fühle mich sofort in die Serie MA 24/12 versetzt als ich das Büro betrete.
Drei Beamte auf engem Raum. Eine Dame ist fürs Kassieren zuständig. Ich muss ihr sagen wieviel Nächte ich da war und zahle dann pro Nacht 7€. Alleine die Abrechnung dauerte dafür eine halbe Stunde. Zahlen kann man nur über Karte oder man geht zur Bank, zahlt ein und kommt mit der Zahlungsbestätigung zurück. Ich entschließe mich für die Karte, aber dazu muss ich mit der Dame wieder einen Stock tiefer,,,

In der Hitze zurück zur Morgana und nichts wie raus aufs Meer und verlassen Gythia  Richtung Elefanisos.

Elefanisos ist gut für eine Übernachtung; nicht mehr!. Toller Sandstrand aber keine schöne Umgebung.

Von Elefanisos segeln weiter nach nach Norden

Wir umfahren das Kap Melea, verlassen damit das Ionische Meer und wechseln in die Ägäis. Entlang der Ostküste motoren wir nach Norden und erreichen am Nachmittag Monemvasia. Von einer Stadtbesichtigung sehen wir ab, da es extrem heiß ist. Wir wollen das im Winter nachholen.



Spontan fahren wir weiter und suchen eine Bucht, die nach N geschützt ist. Überall nur schmutziges Wasser und Müll. Erst um 20:30 finden wir am "Vlychada Beach" endlich eine geeignete und saubere Bucht zum Ankern.



Aber das Pech verfolgt mich und eine Wespe sticht mich am Hodensack. Halleluja! Da kommt Freude auf.

Nach zwei Nächten ziehen wir weiter Richtung Saronischen Golf. Wir ziehen gleich bei der Abfahrt das Großsegel auf und warten auf den richtigen Wind, der uns wieder einmal im Stich lässt.

Auf der Insel Spetses ankern wir schließlich. Die Bucht ist schon aber bummvoll. Man merkt bereits die Nähe zu Athen.


Trotzdem verbringen wir 2 Nächte hier um danach Porto Heli anzustuern. Wir müssen dringend die Vorräte aufstocken. Wir ankern vor Porto Heli, kaufen ein und nehmen Friseur- und Kosmetiktermine wahr.






6. August

Mit Julia und Marc kommen hier auch neue Gäste an Bord. 


Von Porto Heli geht es gegen 20 kn Wind in die Ag. Nikolaos auf Hydra und dann entlang der wenig berauschenden Südküste Hydras schließlich aufs Festland



 und in den Saronischen Golf auf die Insel Poros.

Bis vor Poros dampfen wir gegen 1,5 m Welle an und erreichen nach 4 Stunden die Bucht von Poros, die allerdings völlig überlaufen ist. Etwas außerhalb finden wir aber doch dann einen netten Platz.





Während Julia und Marc mit dem Beiboot an Land fahren und Poros besichtigen bleiben wir entspannt an Bord.


Nach 2 Nächten in der Bucht fahren wir nach Agistri, wo wir aber aufgrund eines unangenehmen Windes am Abend weiter nach Ägina wechseln.

Wieder nach 2 Nächten starten wir unsere Weiterreise Richtung Attika.

Bei 22-27 kn Wind auf die Nase segeln wir 4 Stunden mit dem 1. Reff im Groß und 50 % gereffter Fock.

Etwas müde kommen wir in Attika an und legen uns in die Ag. Nikolaos.


Unser nächstes Ziel ist das Kap Sounion und die davor liegende Bucht. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf den am Berg liegenden Poseidon Tempel.


Leider sehr viel Schwell, sodass wir an der wenig interessanten Ostküste Attikas weiter segeln s
chließlich in der Olympic Marina in Lavrion den Törn beenden und dort am 13. August Julia und Marc verabschieden. Danke an euch beide für die nette gemeinsame Woche.


Damit beginnt wieder unsere Gästepause und die Zeit der Reparaturen, bevor es weiter nach Euböa und die nördlichen Kykladen geht und wir dann schön langsam an unsere Rückreise in das Ionische Meer vorbereiten.

Aber das ist eine andere Geschichte.







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