Ein weihnachtlich-winterlicher Arbeitsurlaub

Ein weihnachtlich-winterlicher Arbeitsurlaub in Mallorca

Am 14. Dezember fahre ich nach Cala d´Or/Mallorca, wo die Morgana bis Ende März liegt. Cristina kommt am 20. nach und wir bleiben bis 11. Jänner 2020. Es ist das erste mal, dass wir am Meer überwintern und wir sind gespannt wie das werden wird.
Wir beabsichtigen die Zeit für notwendige Arbeiten und Wanderungen zu nützen.
Bis auf eine Woche ist uns der Wettergott hold und wir haben unter Tags so zwischen 17 und 20 Grad bei meist wolkenlosem Himmel. Nur eine Woche wird etwas fad, da das Wetter trüb ist und die Temperaturen auf 13 bis 15 Grad absinken.
Wir kümmern uns dann hauptsächlich um die Arbeiten im Inneren.

Wir haben einiges an Investitionen vor, um die Morgana noch sicherer (altersgerechter:)) zu machen und holen entsprechende Angebote für die geplanten Arbeiten ein. Manchmal habe ich dabei das Gefühl, dass in Spanien das Geld abgeschafft wurde. Der eine oder andere Handwerker will unvorstellbare Wucherpreise für praktisch nichts. Die geplante Investition in den Watermaker, über den wir unser eigenes Wasser produzieren wollen, stelle ich gleich zurück nachdem alle anderen Angebot vorliegen. Irgendwann muss auch die Budgetdisziplin greifen!
Ungeplant müssen auch noch neue Vorhänge in den Saloon, da die alten mit ihrer Gummierung die Waschmaschine nicht überlebt haben; hätte ich besser nur chemisch reinigen lassen sollen. Dafür werden die neuen jetzt wirklich schön.

Und so haben wir folgendes beauftragt und teilweise bereits umgesetzt.

  • Gleich bei Ankunft am Samstag stelle ich fest, dass der gesamte Strom ausgefallen ist. Die Kühlschränke sind warm und schimmelig. Wieso das? Der FI Schalter springt immer wieder raus. Ich rufe meinen Elektriker an und er vermutet, dass das Kriechstrom des kaputten Warmwasser-Boilers ist. Das passiere in Cala d'Or aufgrund des salzhaltigen Wassers öfter. Aber vor Montag ist da nichts zu machen. Ich nehme daher den Boiler vom Strom und gebe mich mit kaltem Wasser zufrieden.
  • Heizstäbe des Boilers werden dann erneuert und ab Montag gibt es wieder warmes Wasser. Gleichzeitig lasse ich 
  • Wasserfilter und Wasservorfilter einbauen, um das Tankwasser als Trinkwasser verwenden zu können, was mit dem Wasser in Cala d'Or nicht wirklich möglich ist, da es aus einer sehr schlechten Meerwasserentsalzungsanlage kommt und immer noch ein kleiner Rest Salzgeschmack merkbar ist. Aber Chlor und Ähnliches ist rausgefiltert und man kann es wenigstens zu Kochen verwenden. Sobald wir wieder Wasser in einer anderen Marina tanken können sollte das dann auch erledigt sein.
  • Die bereits im Herbst beauftragte Kuchenbude wird endlich montiert. Für Nicht-Segler: Kuchenbude schließt das gesamte Heck wind- und wasserdicht ab, sodass man sich auch bei Schlechtwetter im Freien aufhalten und im Winter auch außen heizen kann. Nichts war wichtiger als das, denn abends wird es doch recht kühl. Und auch bei Regen wollen wir uns nicht unbedingt ins Innere verkriechen müssen.
  • Und auch das neue Teakdeck wird fertig verlegt. Schaut super und edel aus:)
  • Es werden entsprechende Heizkörper für außen (Heck/Plicht) und innen gekauft und montiert. Mittlerweile ist es überall wohlig warm und wir genießen auch die Abende.
  • Unsere vielen Verbraucher wie Heizung, Warmwasser, Toaster, Nespresso. 3 Kühlschränke, Icemaker, Backmaschine, Fernseher und Inverter überlasten das Stromnetz und wir müssen es entsprechend ausbauen und auch zusätzliche Sicherungen und Steckdosen einbauen. An Landstrom kann nun endlich alles gleichzeitig laufen.
  • Dazwischen kommt der Segelmacher, nimmt alle Segel zur Überprüfung und Reinigung ab.
  • Meine zwei linken Hände haben gerade dazu gereicht, den neuen Fernseher zu installieren, einige Kleiderhaken und die Bettunterlüftungen zu montieren und die Entertaste für Bestellungen im Onlinehandel zu drücken. Na gut; zum Putzen sind sie auch noch geeignet. Auch wenn Cristina immer wieder liebevoll herumnörgelt, dass etwas von mir nicht ausreichend perfekt gereinigt wurde.
Und es geht nun während meine Zeit in Österreich munter weiter:
  • Eine Kajüte wird zum Abstellraum ausgebaut
  • Das Beiboot bekommt im Bug eine Holzstufe, damit man bequemer aussteigen kann.
  • Der Esstisch im Außenbereich wird einklappbar gestaltet, damit man bei bedarf besser an die Backskisten rankommt.
  • Der Elektriker montiert neue Betriebsstundenzählerund einen Deckeventilator im Heck, der uns den Aufenthalt in der Sommerhitze erträglich machen soll.
  • Am meisten ist mir in der letzten Saison das Ankern auf die Nerven gegangen. Dazu musste man immer in den Ankerkasten, der sich unter einer Sitzauflage befindet und die Fernbedienung heraus holen. Jedes mal Auflage weg, Ankerkasten auf, Fernbedienung raus und wieder rein. Ankerkasten zu und Auflagen darüber wieder befestigen. Ganz abgesehen davon, dass man zum Ankern eigentlich einen zweiten an Bord braucht und auch das wollte ich nicht, sondern alles alleine vom Cockpit aus steuern können. Daher kommen jetzt eine Funk-Fernbedienung und unabhängig davon zusätzliche Trittschalter neben der Ankerwinch.
  • Obwohl durch zusätzliche Reelingstangen bereits im Frühjahr einiges für die Sicherheit getan wurde (Immer eine Hand am Boot!) haben sich einige Lücken ergeben, die auch altersgerecht geschlossen werden müssen. So kommen Handläufe auf den Außentreppen und Edelstahlleitern, um leichter auf die beide Decks und damit an Baum und Mast zu kommen.
  • Als zweite große Schwachstelle hat sich die Stromerzeugung herausgestellt. Die Solaranlage war für unsere vielen Verbraucher zu klein dimensioniert und wir mussten täglich den Motor einige Stunden laufen lassen, um die Batterien voll zu halten. Jetzt wird eine neue 1200 WPS-Solaranlage installiert, die das Problem beseitigen, und den 700 Ah Batterien ausreichen Saft liefern sollen, um unseren täglichen Verbrauch von 300 bis 350 Ah zu decken.
  • Das umständliche Handling mit der Sonnenschutzplane im Heck wollten wir auch beseitigen. Neu Sonnenvorhänge, die rund ums Heck an Stangen gezogen werden können, liefern dann aus allen Richtungen Schatten und sind auch noch ein Hingucker.
  • Und zuletzt werden auch noch die Sitzauflagen im Heck neu überzogen und besser/höher gepolstert.
Ach ja: natürlich waren wir auch Wandern und haben das herrliche Wetter genossen. Weihnachten und Silvester haben wir an Bord verbracht, weil entweder keine Restaurantreservierung zu bekommen oder die Menüpreise verrückt hoch waren.
Cala d'Or selbst ist als Ort völlig uninteressant, aber die weiter Umgebung, insbesondere der Nationalpark Mondrago, die Städte Santany, Manacor, Petra, Portopetro, Portocolom und natürlich nicht zuletzt Palma laden immer wieder zu Ausflügen und Wanderungen ein.

Am 30. Jänner geht`s wieder alleine zurück, um die letzten Arbeiten zu kontrollieren und das schöne Wetter für Wanderungen und Radtouren zu nützen.
Verlegung des Flexiteaks

Kuchebude mit fast fertigem Teakbelag

Selfie im Nationalpark Mondrago








Auch bei 18 Grad genießen einige das Wasser

Pause an der Beachbar in der Cala Mandrago

Weiße Häuser im typischen Cala d'OR-Stil



Am Weg zum Kloster Bonany


Kloster Bonany






Erste Mandelblüte


Verdiente Jause in der Botega Ribas


Kommentare

  1. Hallo liebe Crew, danke für die schönen und interessanten Impressionen. Alles Liebe Micha

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