Der Süden von Korsika


8. August 2020
Cannigione: Meine letzte Gäste-Crew aus der Schweiz hat die Morgana verlassen und Cristina kommt in Sardinien heuer das erst mal an Bord. Unser Ziel ist es, über die Maddalenen nach Korsika zu segeln (Ostküste bis Porto Vecchio und Westküste bis Ajaccio).

9. + 10. August 2020

Von Cannigione nach Caprera




Wir haben nicht vor weit zu fahren und wollen zur Insel Caprera. Die Insel gehört bereits zum Maddalena Nationalpark.
Die Maddalenen (Google Maps) sind eine kleine Inselgruppe Nordosten Sardiniens. Ganze 62 Inseln finden sich hier, sieben davon sind die Hauptinseln der Inselgruppe, die zum Teil aus einem Nationalpark besteht.
Bei herrlichem Wetter und zu wenig Wind motoren wir los.

Eine kurzer Blick in die Cala Coticcio (Google Maps) veranlasst uns gleich weiter zu fahren. Sie ist heillos überfüllt und wir haben kleine Lust so eng zu liegen.Das folgende Foto habe ich bereits im Frühjahr aufgenommen und zeigt eine leere Cala Coticcio.

Cala Coticcio

So geht´s gleich weiter um das Nordkap herum in in die Punta Galera (Google Maps), wo wir 2 Nächte bleiben obwohl uns die Wespen plagen. Wir forschen im Internet nach brauchbaren Abwehrmitteln; keines wirkt vorerst. Später haben wir dann eine wirklich gute Lösung gefunden. Einige Zeit vor dem Essen Marmelade und Speck auf ein Teller etwa 2 m entfernt aufstellen. Wespen lieben Speck; nicht für sich selbst aber für den Nachwuchs.

Punta Galera

Trotzdem bleiben wir noch einen 2. Tag.

Beim täglichen morgendlichen Schwimmtraining nehme ich die Actioncam mit, um ein paar Foto auch vom Wasser aufzunehmen.

Was dieser eindeutig bearbeitete Felsen für eine Bedeutung hat ist mir rätselhaft. Wahrscheinlich hat sich hier jemand einen Spaß erlaubt und diese Stufen so exakt herausgeschnitten. Alle Recherchen hinsichtlich eines Kultplatzes bringen jedenfalls nichts.



Der erste Fisch heuer.

Meine Erfolge als Fischer sind leider gering. Weder Schleppangeln noch Handangeln bringen meist was. Auch bin ich überrascht, wie wenig Fisch überhaupt im Naturschutzgebiet zu sehen ist.

11. August 2020

Punta Galera/Caprera - Stagno Torto/La Maddalena



In der Stagno Torto (Google Maps) im Norden von Maddalena lassen wir dann den Anker etwas abseits der anderen Boote fallen. 






12. + 13. August 2020

Stagno Torto/Caprera - La Maddalena (Stadt)/Bottle Cala de Vino



Wir müssen einkaufen und wollen vor der Stadt La Maddalena (Google Maps) den Anker werfen. Direkt vor der Stadt ist Ankerverbot. Erst 1 Meile östlich finden wir in der Cala di Bottel  de Vino (Goolge Mapseinen geeigneten Platz. Wir finden der Name passt auch zu uns.




Am nächsten Vormittag geht's mit Beiboot und Rucksack dann nach La Maddalena in den Hafen La Gavetta. 



Maddalena ist ein reizender kleiner Ort und die einzige Einkaufsmöglichkeit in den Maddalenen.


Zuerst geht´s in den kleinen Fischmarkt gleich am Hafen, wo wir Brassen kaufen.

Moränen sollen frittiert ausgezeichnet sein, wir trauen uns aber nicht darüber

Leider liegt der Supermarkt am anderen Ende des Hafens. Die Sonne brennt runter und wir schleppen unseren Einkauf mühsam durch die Stadt.

Garibaldi hatte seine Heimat in den Maddalenen und begegnet einem überall




14. August 2020

La Maddalena - Budelli



Anker auf um 10:00. Unser Tagesziel ist die Insel Budelli (Google Maps). Endlich können wir auch für eine Stunde die Segel setzen bevor der Wind wieder einschläft. 


In der Zwischenzeit kocht Cristina eine exzellente Fischsuppe.




Die berühmte "Spiaggia Rosa" (googlemaps) ist auch zum Ankern gesperrt. Die Insel selbst darf soundso nicht betreten werden. Seit 1989 ist Mauro Morandi aus Modena der einzige Einwohner und Wächter der Insel, der in der Spiaggio Rosa auch seine Einsiedlerhütte aufgestellt und den Strand abgesperrt hat.

Spiaggia Rosa



In den nahen überfüllten Buchten - so herrlich sie sind - wollten wir nicht bleiben.

In der reizenden Bucht Cala Piatto (Google Maps) ankern wir letztlich alleine. 

                                





15. August/Korsika

Cala Piattu/Budelli - Golfo Sant' Amanza (Korsika)

Wir segeln vorerst an den korsischen Inseln Lavezzi und Cavallo (Google Maps) Richtung Norden vorbei, um dann unter Motor den Süden von Korsika anzustreben.







Wir nehmen die Durchfahrt zwischen Lavezzi und Cavallo. Diese ist voller nicht eingezeichneter Untiefen und erfordert höchste Konzentration beim Navigieren. Sollte man nur bei ruhigen Wetter und guter Sicht machen. Cristina steht am Bug um rechtzeitig Untiefen zu erkennen.


Einer der typischen Felsen um Cavallo


Unser erstes Ziel - die herrliche Bucht "Punta Sperone" (Google Maps) - ist uns aber zu voll, sodass wir kurz danach weiter in den Golfo Sant´Amanza (Google Maps) weiter fahren, wo wir vor dem Capo Biancu ankern.






16. August 2020

Golfo Sant´Amanza nach Porto Novo









Hier wieder ein Beispiel für die dezente Architektur in Korsika


In der Bucht Porto Novo (Google Maps) bleiben wir über Nacht bevor es morgen nach Porto Vecchio geht.




17. August 2020

Porto Novo nach Porto Vecchio.


Der Wind macht uns keine Freude und so motoren wir wieder einmal entlang der Ostküste Korsikas. 







Vor dem Hafen von Porto Vecchio (Google Maps) ankern wir in unmittelbarer Nähe zur Marina.





Es wird wieder Zeit Lebensmittel zu bunkern. Mit dem Beiboot legen wir in der Marina an und nehmen den City-Bus zum Carrefour.




Mit vollem Rucksack und zwei Einkaufstaschen warten wir dann auf den Bus zurück, der aber nicht kommen will. Der Versuch ein Taxi zu bekommen scheitert. Die Strecke ist zu kurz. Wir schleppen uns dann die 2 km zurück in die Marina.


Da Cristina am Fuß verletzt ist verzichten wir auf eine Stadtbesichtigung.

Wir sind ziemlich geschafft und verbringen den Abend daher an Bord.

18. August 2020

Porto Vecchio nach Golfe Sant´Amanza

Bevor wir Porto Vecchio verlassen muss ich alleine nochmals zum Carrefour. Diesmal klappt es mit dem Citybus. Ich decke mich mit frischem Fisch und vorallem Käse ein, weil die Franzosen hier eine enorme Auswahl bieten, von der man in Sardinien nur träumen kann.




Auf der Rückfahrt zur Morgana fischt ein Fischer derart blöd entlang der Mole, dass die Angel mein Boot fängt und den Motorschaft nach oben reißt. Ich komme nicht sofort an die Stoptaste ran und der Motor läuft Gefahr zu überhitzen. Mühsam wickle ich die Angelleine frei und schimpfe dabei den Fischer, der immer wieder betroffen wegsieht.

Gott sei Dank der Motor lässt sich wieder starten. Hoffentlich bleib das so.

Aber dann nichts wie los.

Der Wind passt vorerst und wir versuchen vor dem Wind zu kreuzen als plötzlich der Wind dreht und wir heftige 25 kn auf die Nase bekommen; begleitet von Böen bis 30 kn.


Also Segel runter, Kurswechsel und ab in die geschützte Sant´Amanza, wo wir im nördlichen Teil ankern.

19. August 2020 



Uns quälen die Wespen und schweren Herzens wechseln wir unseren Ankerplatz innerhalb des Golfes.




Ich hoffen wir finden bald ein Lösung gegen die Wespenplage! Cristina hasst diese Viecher.

Aber zuletzt konnten wir uns auf eine Bucht einigen.


20. August 2020

Sant´Amanza zum Golfe de Roccapina und weiter Richtung Propriano


Ein beeindruckender Sonnenaufgang begrüßt mich nach dem Aufstehen.




Uns drängt bereits die Zeit, da mein Sohn Christoph samt Familie  am 28. in Propriano oder Ajaccio an Bord kommen will. Um die Südspitze Korsikas herum und vorbei an den herrlichen Kreidefelsformationen bei Bonifacio. 





finden wir ein herrliche Bucht (Google Maps), wo wir eine Schwimmpause einlegen.  Dann geht's weiter Richtung Propriano.



Eine der vielen gefährlichen Untiefen, die immer wieder nicht auf der Karte vermerkt sind.

Einer der unzähligen Genueser Türme in Korsika

Wir waren fast 10 Stunden unterwegs und sind froh, unweit von Propriano endlich den Anker fallen zu lassen.



Vor dem Abendessen noch ein Sundowner



21. August 2020

Vom Ankerplatz nach Propriano ist es ein Katzensprung. Vorbei an einem endlosen Strand



und wir gehen direkt vor der Marina vor Anker (Google Maps).



 nehmen das Beiboot und machen unsere Einkäufe.



Mit den Einkäufen zurück aufs Boot.

Während Cristina an Bord bleibt kümmere ich mich um die Wäsche und fahre mit dem Beiboot wieder in die Marina.

Kurz vor dem geplanten Anlegeplatz stirbt der Motor ab und lässt sich nicht mehr starten. Er hat also doch in Porto Vecchio etwas abbekommen. Ich warte noch ab, ob er sich wieder erholt.

Propriano ist reizend und wir beschließen am Abend im Restaurant zu essen.

Ein Restaurant mit Blick auf das Meer lacht uns an. Es schaut von außen verträumt und kuschelig aus.

Kaum haben wir es betreten sind wir ernüchtert. Die Wirtin ist Köchin, Kellnerin und Putzfrau in einem und sowohl Sie als auch das Restaurant stehen vor Dreck. Da die Bewertungen im Tripadvisor eigentlich ganz gut waren bleiben wir trotzdem und hoffen auf eine Überraschung beim Essen. Wir wurden auch hier enttäuscht und der fantastische Blick von der Terrasse tröstet nur wenig darüber hinweg.







22. August 2020
Proprianio nach Ajaccio


Neben Propriano bietet sich Ajaccio als weiterer Ort an, wo wir die Kinder übernehmen könnten. Also auf nach Ajaccio (Google Maps).

Natürlich unter Motor. Die Windrichtung würde zwar passen bei bei 1 Bft. Wind kann man bestenfalls eine Jolle segeln.

Ajaccio ist mit 70.000 Einwohnern die Hauptstadt Korsikas.


Statue von Napleon Bonaparte, der hier geboren wurde


Im Hintergrund liegt die Morgana vor Anker

Wir haben uns entschlossen, die Kinder in Propriano an Bord zu nehmen. Der Ort ist herzig und nicht so überlaufen wie Ajaccio.

23. August 2020

Am Morgen fahre ich nochmals für Besorgungen in die Stadt. Kurz vor der Anlegestelle stirbt der Motor des Beiboots wieder ab. Glück gehabt.

Auf der Rückfahrt passiert mir das gleiche nochmals kurz vor der Morgana.


Ich muss unbedingt vor Ankunft der Kinder in Propriano eine Lösung finden.

Wir wechseln auf die andere Seite des Golfes und suchen uns eine Bucht etwas südlich von Porticcio. In der Anse De Saint-Barbe finden wir einen schönen Platz. (Google Maps)

Da wir etwas abseits ankern wollen bleibt uns nur in der Mitte zwischen dicht belegten Ankerplätzen Platz. Sehr seicht und einige Untiefen erschweren die Annäherung, aber Cristina steht vorn am Bug und macht rechtzeitig auf Untiefen aufmerksam. Als wir endlich liegen, sind wir froh den Platz gewählt zu haben. Im Umkreis von 100 m hat keiner mehr Platz neben uns.






 




24. August 2020

Am Weg zurück nach Propriano lassen wir aber nochmals den Anker in Porto Pollo (Google Maps) fallen. Es ist die einzige Bucht, die auch vor dem heftigen Westwind geschützt ist





25. August 2020

Porto Pollo nach Propriano



Morgen kommt die Familie!

Ich muss unbedingt das Problem mit dem Beibootmotor lösen. Ich nehme ein Taxi zu nächsten Händler. Eine sofortige Reparatur ist nicht möglich, also kaufe ich einen neuen Motor um wohlfeile € 1000. Ein Angestellter bringt mich mit dem neuen Motor zurück nach Propriano und übernimmt den kaputten zur Reparatur.

Wir liegen wieder knapp vor der Marina; eigentlich im Ankerverbot. Einen teuren Marianaplatz möchte ich wegen einer Übernahme nicht buchen. Das Dingi muss reichen. Dann kommt mir aber die Idee, an der Tankstelle etwas zu tanken und währenddessen können morgen alle bequem an Bord.

Noch schnell ein paar Einkäufe, die Wäsche in die Lavomatic bringen und zurück auf die Morgana.

Das Warten auf die Wäsche wird mit einem Glas Wein genossen



Danach wechseln wir in eine ruhige Bucht gegenüber von Propriano (Google Maps); genießen den Abend und den kommenden Morgen.




26. August 2020 - Propriano

Die Kinder sind endlich da.







Bis Ende des Monats bleiben wir Im Raum Porto Pollo und Propriano.

Leider haben wir immer wieder ungemütlichen Westwind und da gibt es nur beschränkt Schutz. Mit dem Dinghi sind aufgrund der Wellen immer etwas schwierige Anlegemanöver möglich, wenn wir nach einem Landgang zurück auf die Morgana gehen.

Wir haben viel Freude, aber das quirlige Leben mit den Enkeln ist auch ungewohnt und stressig, weil man am Boot auch dauernd aufpassen muss. Der ungute Westwind macht es nicht leichter.  

Einen Tag verbringen wir daher auch in Porto Pollo, wo die folgenden Fotos entstehen.

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Ein Ausflug nach Sartène (Google Maps), der mittelalterlichsten aller Städte in Korsika bringt Abwechslung in das Bordleben und die Prinzessinen brauche Land unter den Beinen, um sich auszulaufen.








1. September 2020

Propriano nach Golfe de Murtoli


Die Kinder reisen ab und wir begeben uns auf die Heimreise  nach Sardinien.

Verabschiedung

Einen ersten Stopp legen wir nach 4 Stunden Fahrt im Golfo de Murtoli ein 






2. September 2020

Golfo de Murtoli nach Lavezzi 



Da wir bei der Fahrt nach Korsika an Lavezzi vorbei sind, wollen wir dort ankern. 

Zuerst aberf ahren wir an Bonifacio vorbei.



Wie immer ist die beliebteste Bucht "Cala Giunco" (Google Maps) im Süden von Lavezzi völlig überfüllt mit kleinen Ausflugsbooten und andern Seglern. Mit unserm großen Kat keine Chance. 



Also fahren wir weiter in die nördlich gelegene Cala di u Grecu (Google Maps), die auch wunderschön und eben nicht überlaufen ist. Ganz abgesehen davon, dass wir immer noch Westwind haben und dort ruhiger liegen.



Leider vom Carrefour aber geschmeckt hat der Drachenkopf trotzdem



3. September 2020

Cala die Grecu nach Porto Liscia (Google Maps)




4. September 2020 

Porto Liscia nach Cannigione

In Cannigione (Google Maps) endet unser Törn in den Süden von Korsika. Wir ankern gegenüber von Cannigione. Cristina bleibt noch eine Woche. Die kommende Woche segeln wir dann mit unseren deutschen Gästen weiter.













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