Rund um Malta und Gozo

August 2021
Wir sind froh, endlich die sizilianische Südküste verlassen zu können. Diese ist ziemlich uninteressant und bietet auch wenig Schutz vor den vorherrschenden NW-Winden. Von Marina die Ragusa (Google maps) starten wir die Überfahrt nach Malta.
Für die nächste beiden Wochen begleitet uns als Gast eine nette Berlinerin.
Wir setzten den Code 0 und und sind mit gutem Wind los. Kurz vor Malta werden Wind und Welle stärker und wir motoren den Rest. 



Malta verlangt trotz EU eine Einklarierung beim Zoll. Wir haben vorweg alle Dokumente an die Gesundheitsbehörden übermittelt und funken Portcontrol Valletta an, um einzuklarieren. Uns wird das Betreten des Hafens verboten solange wir von der Gesundheitsbehörde keine Genehmigung haben. Alle Hinweise auf die übermittelten Dokumente werden ignoriert und man verweist uns an die Gesundheitsbehörde, wo wir telefonisch nachfragen sollen. Dort hebt allerdings trotz mehrfacher Versuche niemand ab. 
Also gehen wir vorerst einmal vorm Wind geschützt an der Ostküste in der Bucht Il Hofra (Google maps) vor Anker und warten ab. 

Il Hofra


Da sich niemand mit der Genehmigung meldet, wende ich mich an das Österreichische Konsulat, das mit der Gesundheitsbehörde Kontakt aufnimmt, unsere Situation erklärt und eine Emailadresse bekommt, an welche wir die Dokumente nochmals senden sollen.
Eigentlich sind wir illegal hier und ich habe keine Lust die Genehmigung vor Anker abzuwarten.

Entlang der schönen, aber etwas eintönigen südlichen Steilküste 




segeln wir dann bis an die Südwestküste und lassen den Anker in Il Bajja tal Gnejna (Google Maps) fallen.




Die Lage der Bucht entschädigt uns für den Ärger. Von hier ist es auch nicht weit zu Maltas Nachbarinsel Gozo, wo wir auch einklarieren können, sobald die Genehmigung da ist.
Nach 3 Tagen Wartezeit kommt diese formlos per Email und wir wechseln auf die Insel Gozo nach Mgarr an den Zollsteg.
Dann geht alles sehr schnell. Niemand fragt nach Papieren oder Impfpass. Nur eine Crewliste ist auszufüllen. Etwas überrascht frage ich den Zollbeamten, ob er Dokumente von uns vorliegen hat oder eine Genehmigung zur Einreise. Nein hat er nicht ist die überraschende Antwort. 
Im ganzen Corona-Wahnsinn sammelt offensichtlich irgendwo eine Behörde Papiere, die vor Ort aber niemand kontrolliert.
Mir solls recht sein: jetzt sind wir wenigstens legal hier.

Sofort danach geht´s auf das Inselchen Comino, das zwischen Gozo und Malta liegt.
Entspannt lassen wir in die That il-Mazz.(Crystal Lagoon - Google maps) den Anker fallen. Die daneben liegende "Blaue Lagune" war völlig überfüllt. Hier herrscht Hochsaison! In unserer Bucht sind zwar auch einige Boote, die aber überwiegend am Abend verschwinden.
Die Bucht ist ein Traum. Mehrere Grotten laden zum Schnorcheln ein und so entstehen auch einige Unterwasserfotos.





September 2021

Von Mgarr segeln wir entlang der beeindruckenden Südküste Gozo's bis zur Westküste in die ruhige Bucht Dwejra (Google maps), wo wir zwei entspannte Tage verbringen.
Schnorcheln, Schwimmen und Schach sorgen dafür, dass auch keine Langeweile aufkommt. Außerdem ist soundso immer etwas am Boot zu tun.






Danach geht's zurück nach Malta und letztlich Valletta. 
Die Vorräte werden knapp und so beschließen wir in der St. Julians Bay (Google maps) vor Anker zu gehen. Mit Beiboot und Taxi fahren wir in den nächsten Supermarkt.
Die Auswahl ist sehr britisch und eher klein. Wie wir überhaupt feststellen werden sind die Supermärkte und deren Angebot nicht berauschend. Vor allem das Obst- und Gemüseangebot ist von ausgesprochen schlechter Qualität. In Österreich wäre das undenkbar. Auch Fisch findet man kaum.

Das Wetter wird zunehmend wechselhaft und schlechter zu so entscheiden wir, sofort nach Valetta bzw. in den Nachbarort Gzira in die dort liegende Roland Marina zu gehen.

Valletta - Liebe auf den ersten Blick (Google Maps)

Valletta ist das Zentrum eines riesigen Naturhafens, um den herum verschiedene Städte ineinander übergehen. So liegt unsere Marina in Gzira (goolge maps) mit atemberaubendem Blick auf Valletta. Sofort überlegen wir hier den Winter zu verbringen und nicht - wie ursprünglich geplant - in Sizilien. Bestärkt werden wir darin, dass sich in der Marina sofort ein Mechaniker um den Watermaker kümmert und feststellt, dass dieser auch nicht richtig montiert ist. Gleichzeitig ist einer der Ursachen, dass sich eine Motorhalterung verschoben hat und ausgetauscht werden muss, was ebenfalls schnell und unkompliziert passiert.
Überrascht sind wir auch von der Freundlichkeit der Malteser. Als ich mit meinem Einkaufswagen und vier leeren Gasflaschen am Weg zum nächsten Nautic-Shop bin und ein vorbeifahrender Pick Up mich mit 4 leeren Gasflaschen gehen sieht, bleibt erstehen und fragt, ob ich am Weg zum Gashändler sei. Er hätte den gleichen Weg und nähme mich gerne mit. Gesagt getan. Der Einkaufswagen wird auf die Ladefläche gehoben, der Beifahrer steigt auch auf diese um und ich nehme vorne Platz. Beim Händler kaufen sie ihre Sachen und fragen auch noch, ob sie auf mich warten sollen. Sie brächten mich gerne auch zurück. Ich habe aber vor noch etwas zu stöbern und lehne dankend ab.
Später stellt sich heraus, dass die Männer von der Nachbarmarina sind. 

Auch Giti, die Chefin der Roland Marina ist freundlich und hilfsbereit. Da ich beim Gashändler nur eine Flasche tauschen konnte stand ich nun mit 3 leeren Flaschen da und die Abfüllstation ist etwa 3 km außerhalb der Stadt. Also bestelle ich bei Giti ein Taxi, das mich dort hinbringen soll. Als sie das hört sagt sie sofort, dass sei nicht nötig. Ihre Leute würden das kostenfrei übernehmen. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus. 
Ganz zu schweigen von der guten Lage der Marina. Der Bus bringt uns in 10 Minuten nach Valletta. Im Umfeld befindet sich nette Restaurants und alle Nahversorger sind fußläufig erreichbar. 
Der Höhepunkt ist dann Valletta selbst. Von den mächtigen Stadtmauern umgeben verbirgt sich dahinter eine chillige, schöne und kulturell hochinteressante Stadt.

Wir beschließen hier zu bleiben, obwohl die Marina für 6 Monate € 5900 verlangt und um 50 % teurer als unsere letzten Angebote in Sizilien sind.

Direkt vor unserer Roland Marina

Valletta










Wieder in Comino/Santa Maria Caves (Google maps)

Unsere letzte Station in der Region sind die Santa Maria Caves.
Leider tagsüber ziemlich überlaufen durch Sightseeing-Boote, welche die Grotten abfahren. Trotzdem ein toller Platz, der auch vom Südwind gut geschützt ist.






Noch ein letzter Hinweis für Revierinteressierte.
Die Nordseite der Insel Malta verfügt über große Buchten, die alle dicht verbaut sind und nach NW offen sind. Idyllischer ist es an der Ost- und an der Westküste oder auf den Inseln Comino und Gozo.

Bevor wir nun die heurige Saison beenden wollen wir noch nach Pantelleria segeln. Das ist aber Teine andere Geschichte.















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